8D Methode
Effektive Problembearbeitung mit der 8D Methode
8D Problembearbeitung – Probleme kommen nun mal vor, ob durch interne Beanstandungen, Kundenbeanstandungen oder Verbraucherbeschwerden hervorgerufen. Dieser Realität muss sich jedes Unternehmen stellen. In einer Welt, die von hohen Erwartungen geprägt ist, bleibt wenig Raum für Fehler. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Probleme schnell und effektiv zu lösen, um ihre Kunden zufrieden zu stellen, wirtschaftliche Folgeschäden zu minimieren, Haftungsfälle zu vermeiden und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. In diesem Zusammenhang hat sich die 8D Problemlösungsmethode als ein bewährtes Instrument etabliert, um systematisch und nachhaltig Probleme anzugehen. Entgegen dem oft verbreiteten Verständnis, es handele sich dabei um das Ausfüllen eines 8D-Berichts, bietet diese Methode einen strukturierten Rahmen, um Probleme zu identifizieren, ihre Ursachen zu analysieren und geeignete Lösungen zu entwickeln, die die Auswirkungen von Fehlern minimiert und das wiederholte Auftreten von Fehlern vermeidet. Im Folgenden wird die 8D Methode anhand ihrer einzelnen Schritte in Kurzform näher erläutert.
8D Teambildung
Symptome und Problembeschreibung
Sofortmaßnahmen
Ursachen ermitteln
Die Ursachenanalyse ist einer der zentralen Schritte der 8D Methode und mit Sicherheit einer der anspruchsvollsten. Obwohl es mehrere Analysemethoden gibt, die zum Teil bei komplexen Systemen zum Einsatz kommen, kommen bei den meisten Unternehmen zwei bekannte Analysemethoden in Frage: „Ishikawa“ und „5-Why“. Dabei stehen zunächst die technischen Ursachen für das Auftreten und die Nicht-Erkennung eines Fehlers im Fokus, also die Fragen nach dem technischen Grund für das Fehlervorkommen und dem technischen Grund, dass der Fehler nicht entdeckt wurde. Diese technischen Ursachen bilden die Grundlage zur weiteren Ermittlung der systematischen Ursachen zum Auftreten, sowie der Nicht-Entdeckung eines Fehlers. Hier steht die Systematik im Fokus, die ein Auftreten des Fehlers nicht verhindert hat und nicht entdeckt hat.
Ishikawa:
Auch als Ursache-Wirkungsdiagramm bekannt, erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren – typischerweise Mensch, Maschine, Methode, Material und Umgebung – eine Analyse möglicher Ursachen zum Auftreten des ermittelten Problems. Ähnlich kann die Analyse durchgeführt werden, indem mögliche Ursachen der Nicht-Entdeckung aufgrund der genannten Einflussfaktoren, die zu dem Fehler geführt haben können, ermittelt werden. Ein multidisziplinäres Team mit detaillierten Kenntnissen über die Einflussfaktoren ist oft gefragt, um somit alle möglichen Fehlerursachen ohne Vorurteile zu berücksichtigen. Die Plausibilität, dass die ermittelten Ursachen unter den jeweiligen Einflussfaktoren zu dem Problem führen, wird dann für die Festlegung von Maßnahmen oder zur weiteren Analyse einer wahren Ursache priorisiert.
5-Why:
Eine bewährte Methode zur detaillierten Ursachenanalyse ist die sogenannte 5-Why (zu Deutsch, 5 mal Warum) Methode, bei der durch wiederholtes Nachfragen nach dem „Warum“ die tieferliegenden Ursachen eines Problems ermittelt werden. Dabei wird die Begründung zur „Warum“-Frage als Grundlage für die „Warum“-Frage der nächsten Ebene genutzt. Typischerweise reichen etwa 5 Ebenen der „Warum“-Fragen aus, um auf eine plausible Grundursache des Problems zu stoßen. Dabei kommt es auf die Formulierung der „Warum“-Frage an. Je nach Fragestellung, kann die 5-Why Methode unterschiedlich angewendet werden, um folgende Grundursachen zu ermitteln:
- Warum ist der Fehler aufgetreten? (technische Ursache)
- Warum wurde der Fehler nicht erkannt? (technische Ursache)
- Warum hat das System den Fehler nicht verhindert? (systematische Ursache zu Auftreten)
- Warum hat das System den Fehler nicht entdeckt? (systematische Ursache zu Entdeckung)